Der DFGS ist ein Verband für Erziehung, Bildung und Rehabilitation Gehörloser, Schwerhöriger und Ertaubter.
Der DFGS versteht sich nicht als Standesvertretung, sondern als Fachverband, der inhaltliche Fragen diskutieren möchte.
Der DFGS wurde am 20.02.1993 in Berlin gegründet.
Als Aufgaben werden gesehen:
Informationen werden durch unsere Verbandszeitschrift DFGS-Forum regelmäßig an die Mitglieder gegeben.
Des weiteren findet jährlich eine Fachtagung des Verbandes statt.
Liebe Mitglieder!
Wie bereits angekündigt findet dieses Jahr coronabedingt anstelle der DFGS-Jahrestagung ein Online-Fachgruppentag statt.
Am Samstag, den 28. November 2020 können sich interessierte Mitglieder und Nicht-Mitglieder in Fachgruppen treffen und Erfahrungen und Material zu bestimmten Themen austauschen.
An diesem Tag werden fünf Fachgruppen angeboten, die ab 10:00 Uhr für jeweils eine Stunde zu einem bestimmten Thema für euch geöffnet sind. Dazwischen gibt es eine Pause von 30 Minuten. Die Themen und die Zeiten könnt ihr folgender Tabelle entnehmen:
Zeit |
Fachgruppe |
10:00 – 11:00 |
Bimodal-bilinguale frühkindliche Bildung in Zeiten der Pandemie: neue Perspektiven und Konzepte Kristin Hennies & Daniela Gnerlich |
11:30 – 12:30 |
Schriftspracherwerb in bimodal-bilingualen Settings Lena Poetter |
13:00 – 14:00 |
ASL-/ Englischunterricht mit gehörlosen und schwerhörigen Schüler*innen Asha Rajashekhar & Susann Peters |
14:30 – 15:30 |
Sprachspiele im DGS-Fremdsprachunterricht Bettina Eitzen & Meike Vaupel |
16:00 – 17:00 |
Taube Pädagog*innen Sieglinde Lemcke, Michaela Grosche & Anne Storz |
Die Fachgruppen werden auf der Online-Plattform „Zoom“ tagen. Um den Austausch möglichst barrierefrei zu gestalten, steht ein Dolmetscher*innen-Team für euch bereit.
Für Mitglieder des DFGS ist dieses Angebot kostenlos. Nicht-Mitglieder zahlen einen kleinen Beitrag von 10€ (ab zwei Fachgruppen aufwärts: Festpreis von 20€).
Um einen regen Austausch und eine gute Kommunikation untereinander zu ermöglichen, ist die Anzahl der Personen in den Fachgruppen begrenzt. Die letzte Fachgruppe „Taube Lehrerinnen und Lehrer“ ist lediglich gehörlosen Lehrkräften vorbehalten.
Ab dem 15. November 2020 könnt ihr euch auf unserer Homepage für die Fachgruppen anmelden. Ist eine Fachgruppe bereits voll, rutscht ihr automatisch auf eine Warteliste. Also zögert nicht lange!
Ab dem 28. November 2020 wird parallel zu den Veranstaltungen ein Austausch-Padlet zu dem Thema „Digitaler Unterricht“ freigeschaltet. Hier habt ihr die Möglichkeit, von den Erfahrungen Anderer zu profitieren und eure Erfahrungen einzubringen.
Wir freuen uns schon sehr auf eure Teilnahme und sind gespannt, das neue Online-Format mit euch auszuprobieren.
Wir wünschen allen Gesundheit und liebe Grüße!
Euer DFGS-Vorstand
Der Deutsche Fachverband für Gehörlosen und Schwerhörigenpädagogik (DFGS) fördert die Erziehung und Bildung Gehörloser, Schwerhöriger und Ertaubter. Besonderer Schwerpunkt ist dabei die bimodal-bilinguale Bildung unter Berücksichtigung der Deutschen Gebärdensprache.
Viele Bildungseinrichtungen für Menschen mit Hörschädigungen beklagen einen Mangel an geeigneten Lehrkräften. Die Folgen sind u.a. offener und verdeckter Unterrichtsausfall, Zusammenlegung von Klassen sowie überlastete Lehrkräfte. Als Gegenmaßnahmen werden Lehrpersonen beschäftigt, welche nicht über die erforderliche Fachlichkeit verfügen. Dies geschieht zum einen oftmals aus der Not heraus offene Stellen überhaupt besetzen zu können und zum anderen aus personell-strukturellen, organisatorischen oder finanziellen Gründen, da Lehrkräfte, die von anderen Schularten versetzt werden, ohne die erforderlichen (Nach-)Qualifizierungen eingesetzt werden.
Die Lehrkräfte der Bildungseinrichtungen für Hörgeschädigte haben die besondere Aufgabe, die kommunikative Barriere im Lernprozess abzubauen und so gleiche Chancen beim Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Lehrer*innen müssen die Schüler*innen verstehen und sich ihnen verständlich machen können. Einerseits erfolgt dies durch eine Unterstützung des Hörens insbesondere mit Hörtechnik, eine angepasste Didaktik und Methodik, andererseits wird ein bilingualer Unterricht unter Verwendung von Gebärdensprache als vollwertiger Bildungssprache angeboten.
Für die Arbeit mit Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation ist u.a. eine ausreichende und nachgewiesene Kompetenz in Deutscher Gebärdensprache unbedingt erforderlich. Bei der Einstellung von Lehrkräften und pädagogischem Personal müssen die entsprechenden pädaudiologischen, gebärdensprachpädagogischen und methodisch-didaktischen Kompetenzen berücksichtigt werden. Ohne diese förderschwerpunktspezifischen Kompetenzen der Pädagog*innen ist keine Beschulung in einem Förderzentrum Hören und Kommunikation, geschweige denn eine Unterstützung im gemeinsamen Unterricht der mobilen Dienste zu begründen.
Die Leitungskräfte der Schulen müssen mindestens die gleichen Kriterien erfüllen wie ihre Lehrkräfte. Sie entscheiden über die pädagogische Ausrichtung und Ausstattung der Schule, nehmen dienstliche Beurteilungen der Lehrkräfte vor und vernetzen sich mit anderen Professionen (z.B. HNO-Ärzte, Akustiker, Logopäden) sowie den Selbsthilfeorganisationen der Hörgeschädigten.
Die o.g. förderschwerpunktspezifischen Kompetenzen werden in einem umfassenden und langjährigen Studium erworben und im Referendariat sowie im weiteren Berufsleben vertieft. Eine allgemeine sonderpädagogische Qualifikation ersetzt dabei nicht die spezifische Expertise, die für die Bildung hörgeschädigter Schüler*innen erforderlich ist.
Der DFGS begrüßt ausdrücklich die bestehenden Weiterbildungsmöglichkeiten an den Universitäten und Lehrkräfteakademien sowie die Fortbildungen der Fachverbände. Maßnahmen zur ausreichenden und flächendeckenden Qualifizierung in Deutscher Gebärdensprache müssen weiter ausgebaut werden. Quereinsteiger*innen und professionell gemischte Teams sind eine wertvolle Ressource für eine moderne Schule. Voraussetzung für pädagogische Vielfalt ist dennoch das grundlegende Verständnis für den besonderen Spracherwerb und das sprachliche und pädagogische Handwerkszeug zum Abbau der kommunikativen Barrieren.
Rendsburg, den 21.04.2020
Paul Heeg
Auf der ersten Vorstandssitzung hat der neue Vorstand viel geschafft. Wir sind dabei, die kommende Tagung vorzubereiten und diese mit Blickpunkt auf euer Feedback zur vergangenen Tagung anzupassen. Lena Poetter hat sich bereit erklärt, den zweiten Vorsitz zu übernehmen und wurde einstimmig zu dieser gewählt. Herzlichen Glückwunsch, Lena! Damit ist der Vorstand doch vollständig und kann gut weiter arbeiten.
Nun ist der Bericht über die Zusammenkunft schwerhöriger Lehrkräft im Juni diesen Jahres online. Viel Spaß beim Lesen! Hier klicken!
Wir trauern um Karin Kestner.
Mit aufrichtiger Anteilnahme,
der Vorstand des DFGS
Link zum Artikel in der Deutschen Gehörlosenzeitung: "Mutter der Inklusion": Karin Kestner ist tot